Angaben zu diesem Buch

Dass der Berliner Dietz-Verlag bei dem beispiellosen Massenmord in Dresden
noch 1966 «nur» gerade 35'000 Todesopfer wahrhaben wollte, hat wohl
damit zu tun, dass die Legende, wonach «Moskau» Churchills Genozid an der
Zivilbevölkerung (inkl. an Hunderttausenden Flüchtlingen) «gewünscht» habe,
noch heute lebt.

Was sich mit dieser geschönten Zahl nicht gut verträgt, ist z.B. die Feststellung
auf S. 95, wonach in Dresden 35'470 Gebäude zerstört worden sind.
Pro Todesopfer also ein zerstörtes Haus? Geht das auf?

Die alliierten Kulturschänder warfen insgesamt 3'761 Tonnen an Brand- und
Sprengbomben ab. Bei rund 66'000 Dresdner Gebäuden traf es ein jedes im
Durschnitt mit 57 kg davon (vgl. S. 59).

Auf rund 222'000 Wohnungen warfen sie im Schnitt rund 17 kg Sprengstoff ab.

Auf S. 60 werden 75'000 total zerstörte – 11'000 schwer beschädigte – 7’000
mittelschwer beschädigte und 81'000 leicht beschädigte Wohnungen gezählt.
Somit blieben nur gerade 48'000 Wohnungen unversehrt.

Mit dem Buch sollten vor allem die (ausgeblendeten) Opfer von Dresden
mit denjenigen z.B. von Rotterdam oder Warschau aufgerechnet werden.
Dabei wurde behauptet, die damaligen Stadtväter hätten «den Angriff
(der Alliierten) voraussehen können». Leseprobe, vgl. S. 116 / 118): «Nein,
die ganze Bande wusste vorher genau Bescheid!» – oder: «Mutschmann
fährt sich mit seinen schwulstigen Fingern durch das schüttere Haar (…)»
Das krass gefärbte Buch listet immerhin einige «Kollateralschäden» an Gebäuden
auf. Auch die Zuschriften zu den ersten beiden Buch-Ausgaben sind aufschlussreich.

 

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