Angaben zu diesem Buch

…und wenn die Helden-Geschichte gar nicht stimmt – was, wenn sie Lutz & Co. einfach machen liessen?
Denn wichtig war jenen nur, die Juden loszuwerden. Jenen zu unterstellen, sie hätten sie viel lieber einzeln umgebracht, ist unglaubwürdig.

Auch hier bildet eine einprägsam sadistische, ja viechische SS das Gegenüber grossherziger Helden.
Solche Horror-Kontraste gibt’s aber sonst eigentlich nur im Kino.

Wie üblich (in der Holocaust-Literatur) traf es die Juden immer gleich im 1’000er-, 10’000er- oder 100’000er-Pack…
Woher stammen die Zahlen? Wer hat sie gezählt?
Woran waren sie so deutlich erkennbar? Wie viele von ihnen wurden als vermisst gemeldet?

Wie ging die Schweiz mit Lutz’ens geretteten Juden um?
Der CH-Judenrat hatte ja – wegen der Gefahr gesteigerter Judenablehnung – selber keine Freude daran.

Typisch für die lusche Geschichte ist, dass am Rande auch noch die schummrige Grüninger-Story eingebaut wird, denn Paul Grüninger wurde ja von den Nazis bezahlt, ihm wurden von dieser Seite – nach seiner Entlassung – attraktive Jobs offeriert.

Das Buch erschien 11 Jahre nach dem Tod von Carl Lutz. Er konnte sich also nicht mehr wehren.
Dies hielt die Macher nicht davon ab, auch den Schweizern noch rasch eine Kollektivschuld am Holocaust anzudichten.

 

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